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Linedance – ein Selbstversuch

Redakteur Tobias Ketter(NNP + Weilburger Tageblatt) wagt sich auf das Tanzparkett des TuS Seelbach

VILLMAR. Gute Musik, schnelle Schrittfolgen und imposante Drehungen. Tanzen ist freilich eine spektakulärere Disziplin, die auch die Gesundheit fördert. Doch viele Menschen haben bisher kaum Berührungspunkte mit der Sportart.
Zu diesen Personen zähle auch ich. Als Redakteur der Nassauischen Neuen Presse und des Weilburger Tageblatts befasse ich mich zwar täglich mit vielen verschiedenen Themen, doch Tanzen war bis vor Kurzem nicht mit dabei. Das hat sich nun geändert. Während eines Linedance-Anfängerkurses des TuS Seelbach habe ich mich nämlich auf die Bretter gewagt. Der Selbstversuch verdeutlichte, dass es beim Tanzen nicht nur auf ein gutes Rhythmus-Gefühl, sondern vielmehr auch auf Kondition und Konzentration ankommt.
Rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeden Alters begrüßte Kursleiterin Annette Fuhge in der Seelbachtalhalle. Die Frauen waren in der Überzahl. Direkt zu Beginn wurde klar, dass es an diesem Abend hauptsächlich um den Spaß geht. Es herrschte ein lockere und fast familiäre Stimmung. Fuhge berichtete zunächst, dass Linedance, wie der Name schon verrät, in Reihen getanzt
werde und es keinen direkten Kontakt zwischen Teilnehmern gebe. Um ein passabler Tänzer zu werden, sei es entscheidend zu wissen, auf welchem Fuß sich das Körpergewicht während der Schrittfolgen befinde. Und man tanze nicht ausschließlich, wie von vielen vermutet, auf Country-Musik. Taktgefühl ist kaum vorhanden. Nach der kurzen Einführung ging es dann direkt los. Zunächst wurden sogenannte Side- und Hackenschritte sowie einfache Viertel-Drehungen trocken geübt. Eine Herausforderung war das noch nicht. Aber als dann die zügig einstudierte Schrittfolge mit Musik dargeboten werden sollte, musste ich feststellen, dass mein Taktgefühl doch kaum vorhanden ist. Probleme mit dem schnellen Rhythmus des Liedes machten sich sofort bemerkbar.
Bei anderen Kursteilnehmern lief es besser. Eine junge Frau aus den USA, die mittlerweile in Deutschland lebt und in Amerika schon Linedance-Erfahrungen gesammelt hat, zeigte, wie man es richtig macht. Nach einer kurzen Pause wurde die nächste Schrittfolge einstudiert. Sogenannte Steps und Überkreuzschritte brachten mich mächtig ins Schwitzen. Und auch Viertel-Drehungen
waren erneut mit dabei. Fuhge gab den Tipp, sich bei diesen Drehungen an den Hallenwänden zu orientieren. Nach den Trockenübungen sollten wir dann den neu erlernten Tanz mit dem Lied
„Mamma Mia” präsentieren. Der schnelle Takt des Stückes überforderte mich zunehmend und mir wurde nun klar, dass mein tänzerisches Talent doch sehr begrenzt ist. Außerdem stellte ich fest, dass der Sport nicht nur die Beine, sondern auch den Kopf beansprucht. Das Merken der Schrittfolgen war eine zusätzliche Schwierigkeit. Der folgende Tanz war dann nochmals anspruchsvoller. Die
Vielzahl der schnellen Schritte ließen diesmal nicht nur mich fast verzweifeln. Auch die anderen Tänzer hatten nun zunehmend Probleme, so dass synchrone Bewegungen nur noch selten zu sehen waren. Beim sogenannten K-Schritt verknotete ich mir fast die Beine. Die Kursteilnehmer nahmen das Chaos auf dem Parkett, aber mit Humor. Es wurde herzhaft zusammen gelacht. Anfängerkurs
wird fortgesetzt Zwischendurch erzählte Fuhge, dass sie seit elf Jahren Linedance betreibe und im Jahr 2014 ihren Trainerschein gemacht habe. „Das tolle an der Disziplin ist, dass man sie
in allen Teilen der Erde mit verschiedensten Personen zusammen durchführen kann, denn die Begrifflichkeiten sind überall gleich”, sagte die Kursleiterin. Tanzen verbinde die Menschen. „Außerdem beugt die Sportart nachweislich gegen Demenz vor”, so die Seelbacherin weiter, die Linedance als ihre Passion bezeichnet. Fuhge zeigte sich überrascht, dass so viele Leute ihren Kurs besuchten. „Damit habe ich nicht gerechnet”, betonte sie. Ihre Nachbarin, die zum Vorstand des TuS Seelbach gehört, habe sie angesprochen und angeregt, einen solchen Kurs in dem Villmarer Ortsteil anzubieten. In den kommenden Wochen wird er fortgesetzt. Am Freitag, 27. Januar, treffen sich die Tänzer um 18 Uhr erneut in der Seelbachtalhalle.
Es folgen anschließend noch drei weitere Unterrichtsstunden. „Diese bauen aufeinander auf”, erklärte Fuhge. Zum Abschluss durften wir dann nochmals den ersten Tanz wiederholen. Diesmal lief
es deutlich besser. Die Beine bewegten sich endlich in die korrekten Richtungen, sodass ich den Kurs mit einem guten Gefühl verließ. Der Selbstversuch war eine tolle Erfahrung und ich habe einiges gelernt. Dennoch werde ich aufgrund des fehlenden Taktgefühls sicher in diesem Leben kein begnadeter Tänzer mehr werden.

(WT-20.1.23)

 

 

Neuer Mini-Kurs Yoga, Qi Gong und Yogilates beim TuS Seelbach
Der TuS Seelbach bietet im November und Dezember 2016 wieder einen Mini-Kurs mit Übungen aus Yoga, Qi-Gong und Yogilates an.

 

Kursleiterin ist, wie bereits in den vergangenen Jahren, unsere sehr erfahrene und engagierte Übungsleiterin Annette Wolf. (lks.)

Angeboten werden überwiegend einfache Bewegungsabläufe zur Kräftigung und zum Dehnen. Im Vergleich zu den vorhergehenden Kursen hat Annette Wolf den Schwerpunkt ein wenig verändert. Sie legt mehr Wert auf das Trainieren der Faszien, aber die Entspannung wird auch dieses Mal nicht zu kurz kommen.
Es werden keine Vorkenntnisse erwartet. Der Kurs ist auch für Teilnehmer geeignet, die nicht an den vorhergehenden Kursen teilgenommen haben, sowie für Teilnehmer, die nicht regelmäßig Sport treiben.
 

 

Mini-Kurs - 6 Stunden
Immer Donnerstags 19 Uhr
Termine (voraussichtlich !) 17. November, 24. November, 1. Dezember, 15. Dezember, 22. Dezember und 29. Dezember

KURSGEBÜHR: für Mitglieder des TuS Seelbach kostenlos
Nichtmitglieder 12,-- EUR (im Voraus zu entrichten)

 

Bitte mitbringen : Turnschuhe und Gymnastikmatte (sofern vorhanden)

Anmeldung unter Tel. 06474-88 31 70 oder

tus1905seelbach@t-online.de